MUSÉE DU BAGAGE IN HAGUENAU



Beim Blick aus dem Fenster, kann einen nur die Reiselust packen. Als Trost-Trip für alle vom Fernweh geplagten, empfiehlt sich ein Wochenendausflug nach Haguenau. Das in Europa einzigartige Museum für Gepäckstücke zeigt unter dem Motto „Von der großen Reise zum Massentourismus“ eine neue Ausstellung mit außergewöhnlichen Gepäckstücken der letzten 200 Jahre aus der privaten Sammlung des Ehepaares Rolland. Dabei wird eindrucksvoll dokumentiert, dass große Reisen vor noch nicht so langer Zeit ein Privileg einer gut betuchten Oberschicht waren. Auf dem Rundgang durch das kleine Museum in der Nähe des SNCF-Bahnhofs in Haguenau reist der Besucher an geschichtsträchtige Orte wie Rom und die Tempel von Luxor, er "verlebt" einen Badeurlaub in Deauville in Nordfrankreich und an der südfranzösischen Côte d’Azur, und schließlich erfährt er vom  Beginn des Massentourismus am Londoner Großflughafen Heathrow in den 1950er Jahren. Die Beschilderung der fünf Etappen ist durchweg in deutscher Sprache.

Wer früher in der Kutsche oder auf dem Schiff nach Rom oder Luxor reiste, der brauchte viel Zeit und musste in mannshohen Koffern eine Menge persönlicher Sachen mitnehmen, um angenehm unterwegs zu sein. Entsprechend hoch waren die Preise für diese maßgeschneiderten Gepäckstücke. Bei der späteren Fahrt mit der Eisenbahn oder gar im eigenen Automobil an die Badeorte wurden die Gepäckstücke handlicher, wie ein Picknickkoffer für Ausflüge an den Strand zeigt, der ausgeklappt zum Tisch wird. Wer in den 1950ern mit dem Flugzeug unterwegs war, den schränkten Gewichtsbestimmungen der Fluggesellschaften ein. Auch wurde die Abmessungen der Koffer standardisiert, und für das Handgepäck verschenkten die Airlines werbewirksam kleine Taschen.

Das Musée du Bagage in der Rue Saint-Georges No. 5 ist nur an Samstagen und Sonntagen jeweils von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 2 Euro, und für junge Reisende bis 14 Jahren ist der Besuch kostenlos. 



Copyright Fotos: Jokisch


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